Meine
liebe, beste Annie ! 9.6.42
Ich
schreibe heute gleich weiter, weil ich diesen Brief einem Kameraden mitgeben
will. Es hat dann keinen Zweck, daß ich diesen Brief vorher absende, denn er
ist ja zur gleiche Zeit da. Ich freue
mich, wenn ich immer wieder lesen kann, daß Helga wie Jörg jeder auf seine Art
Dir mithelfen. Helga macht sich immer mit in der Küche nützlich. Daß sie das
tut, ohne daß Du sie erst dazu anhalten mußt, ist sehr zu begrüßen, denn sie
macht es dann mit viel mehr Liebe und wenn kein Zwang dahintersteckt, lernt sie
dann alles viel besser. Jörg geht nun mehr mit in den Garten. Das entspricht ja ganz und gar dem, was man
der natürlichen Veranlagung nach verlangen könnte. Daß er nicht schon wie ein
Erwachsener schaffen kann, das ist ja ohne weiteres verständlich. Dir wird es
aber auch kurzweiliger, wenn Du jemand bei Dir hast. Spaß hat er offenbar an
dieser Arbeit, dann ist ja beiden Teilen geholfen.
Ich kann mir vorstellen, daß das für Euch eine nette Überraschung war, als Du und Jörg von der Gartenarbeit heimkommt, Helga hatte schon den Kaffeetisch fertiggemacht und Ihr konntet gleich frühstücken. Jörg macht das im allgemeinen nicht viel aus, wenn er einmal früher aufstehen muß. Ich weiß noch zu gut, wie er manchmal nachts munter wurde und gleich hellwach war. Genau so erfreulich ist, wenn Jörg sich mit seinem Metallbaukasten so schön beschäftigen kann. Daß er die Sachen ohne große Unterweisung geschickt anpackt, macht Dir sicher genau soviel Freude, denn Du siehst es ja selbst, wie mir, wenn ich es aus Deinem Briefe lesen kann.
Die von Dir gesandten Briefumschläge hebe ich noch auf, denn solange ich diese noch verwenden kann, spare ich diese. Wenn sie noch ordentlich bei Dir ankommen, dann haben sie ja ihren Zweck erfüllt.
Mit der Angst wegen den weiteren Geldsendungen war das nicht so gemeint. Ich nehme zwar an, daß Du das auch nicht so wörtlich aufgefaßt hast. Für unsere Gesundung will man ja auch alles tun. Ob es zwar immer das richtige ist, weiß ich auch nicht genau. Erst wurden wir gegen Cholera geimpft, gegenwärtig bekommen wir wieder 3 Spritzen gegen Ruhr. Nebenher bekommen wir jeden Abend eine Tablette gegen Malaria. Die Impfung ist nicht schön und die Tabletten schmecken ekelhaft bitter. Es kann sein, daß ich, wenn ich diese Impfung wieder hinter mir habe, noch einmal eine Spritze gegen Typhus bekomme. Dann habe ich wieder die ganze Auslese beieinander. Drüben im Westen sind wir im großen und ganzen von diesem Dreckzeug verschont worden, hier wird aber das Versäumte doppelt und dreifach nachgeholt. Aber da hat das ganze Sträuben keinen Zweck, man muß eben mitmachen. Die Tabletten nehme ich ja nur einen Abend um den anderen. Mückensalbe habe ich mir auch beschafft, ich denke, daß das auch etwas mithilft.
Ich hatte Dir doch wohl geschrieben, daß ich aus Zerbst in der Familiensache wieder 4 Urkunden erhalten habe. Das ist aber nur ein Teil von dem, was ich haben wollte. Ich habe inzwischen schon wieder hingeschrieben. Außerdem noch nach Nimburg und nach Stechau. Ich denke, daß ich noch einen schönen Teil zusammenbringe. Bis jetzt habe ich bis Nr. 15 alles beieinander, außer bei Nummer 11 das Sterbedatum. Vielleicht gelingt es mir, bis 31 alles zusammenzubringen und in der Hauptlinie etwas weiter zu kommen. Manchmal merke ich, daß mir die Unterlagen fehlen, aber ich hoffe, mich schon durchzufinden.
Daß das erste Päckchen eingetroffen ist, freut mich. Wie die Butter aussehen wird, bin ich ja auch gespannt. Daß Du nicht auf einmal einige Schachteln Inspiroltabletten bekommst, kann ich mir denken. Die mitgesandten habe ich schon probiert, man kann sie nehmen. Daß Du nun Deine eigenen hergibst, ist ja nicht notwendig, aber ich kann es nun nicht mehr ändern und danke Dir deshalb dafür.
Daß der Brief an Deinen Vater von Dir besser gewesen sein soll wie die anderen, kann ich mir auch nicht erklären. Ich bin jedenfalls auch verwundert gewesen, als ich sein Antwortschreiben gelesen hatte. Ich muß schon sagen, Dein Vater erscheint mir unberechenbar. Daß ich mit dem einverstanden war, was Du bisher in dieser Sache geschrieben hast, hast du ja aus meinen vorherigen Briefen gesehen. Ob Siegfried damit einverstanden ist, weiß ich zwar nicht, aber uns kann er nicht Gram sein, denn wir haben an unserer Haltung nichts weiter geändert.
Ich kann mir vorstellen, daß das für Euch eine nette Überraschung war, als Du und Jörg von der Gartenarbeit heimkommt, Helga hatte schon den Kaffeetisch fertiggemacht und Ihr konntet gleich frühstücken. Jörg macht das im allgemeinen nicht viel aus, wenn er einmal früher aufstehen muß. Ich weiß noch zu gut, wie er manchmal nachts munter wurde und gleich hellwach war. Genau so erfreulich ist, wenn Jörg sich mit seinem Metallbaukasten so schön beschäftigen kann. Daß er die Sachen ohne große Unterweisung geschickt anpackt, macht Dir sicher genau soviel Freude, denn Du siehst es ja selbst, wie mir, wenn ich es aus Deinem Briefe lesen kann.
Die von Dir gesandten Briefumschläge hebe ich noch auf, denn solange ich diese noch verwenden kann, spare ich diese. Wenn sie noch ordentlich bei Dir ankommen, dann haben sie ja ihren Zweck erfüllt.
Mit der Angst wegen den weiteren Geldsendungen war das nicht so gemeint. Ich nehme zwar an, daß Du das auch nicht so wörtlich aufgefaßt hast. Für unsere Gesundung will man ja auch alles tun. Ob es zwar immer das richtige ist, weiß ich auch nicht genau. Erst wurden wir gegen Cholera geimpft, gegenwärtig bekommen wir wieder 3 Spritzen gegen Ruhr. Nebenher bekommen wir jeden Abend eine Tablette gegen Malaria. Die Impfung ist nicht schön und die Tabletten schmecken ekelhaft bitter. Es kann sein, daß ich, wenn ich diese Impfung wieder hinter mir habe, noch einmal eine Spritze gegen Typhus bekomme. Dann habe ich wieder die ganze Auslese beieinander. Drüben im Westen sind wir im großen und ganzen von diesem Dreckzeug verschont worden, hier wird aber das Versäumte doppelt und dreifach nachgeholt. Aber da hat das ganze Sträuben keinen Zweck, man muß eben mitmachen. Die Tabletten nehme ich ja nur einen Abend um den anderen. Mückensalbe habe ich mir auch beschafft, ich denke, daß das auch etwas mithilft.
Ich hatte Dir doch wohl geschrieben, daß ich aus Zerbst in der Familiensache wieder 4 Urkunden erhalten habe. Das ist aber nur ein Teil von dem, was ich haben wollte. Ich habe inzwischen schon wieder hingeschrieben. Außerdem noch nach Nimburg und nach Stechau. Ich denke, daß ich noch einen schönen Teil zusammenbringe. Bis jetzt habe ich bis Nr. 15 alles beieinander, außer bei Nummer 11 das Sterbedatum. Vielleicht gelingt es mir, bis 31 alles zusammenzubringen und in der Hauptlinie etwas weiter zu kommen. Manchmal merke ich, daß mir die Unterlagen fehlen, aber ich hoffe, mich schon durchzufinden.
Daß das erste Päckchen eingetroffen ist, freut mich. Wie die Butter aussehen wird, bin ich ja auch gespannt. Daß Du nicht auf einmal einige Schachteln Inspiroltabletten bekommst, kann ich mir denken. Die mitgesandten habe ich schon probiert, man kann sie nehmen. Daß Du nun Deine eigenen hergibst, ist ja nicht notwendig, aber ich kann es nun nicht mehr ändern und danke Dir deshalb dafür.
Daß der Brief an Deinen Vater von Dir besser gewesen sein soll wie die anderen, kann ich mir auch nicht erklären. Ich bin jedenfalls auch verwundert gewesen, als ich sein Antwortschreiben gelesen hatte. Ich muß schon sagen, Dein Vater erscheint mir unberechenbar. Daß ich mit dem einverstanden war, was Du bisher in dieser Sache geschrieben hast, hast du ja aus meinen vorherigen Briefen gesehen. Ob Siegfried damit einverstanden ist, weiß ich zwar nicht, aber uns kann er nicht Gram sein, denn wir haben an unserer Haltung nichts weiter geändert.
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Schluß fehlt -
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