Meine liebste Frau ! 27.5.42
Nun gibt es erst morgen wieder Post. Ich hatte schon die
Hoffnung gehabt, daß heute welche eintreffen würde, doch das ist wieder
abgeblasen worden. Es bleibt aber nichts weiter übrig als zu warten. Wenn man keine Post erhält, hat man fast
keinen Schreibstoff. Sehr oft kommt es einem so vor, als würde man ins Blaue
schreiben und die nötige Resonanz fehlte. Denn schließlich will man ja den
Empfänger nicht langweilen mit dem, was man geschrieben hat. Ich bemühe mich
deshalb, soviel Leben mitzusenden, daß auch Du als Empfänger meiner Briefe
nicht froh sein mußt, daß Du es endlich geschafft hast.
Man ist nicht jeden Tag in der gleichen guten Stimmung, dann gibt es einmal etwas Erfreuliches und dann wieder einmal weniger Erfreuliches zu schreiben. Über beides möchte man doch aber berichten, denn was nutzt es, wenn ich nur schildere, was hier gut ist und das andere lasse ich einfach weg. Das würde doch ein einseitiges Bild geben. Aber jeder der beiden Stoffe läßt sich nicht gleich gut behandeln. Doch das brauche ich Dir wohl nicht erst lang und breit auseinander zu setzen, denn Du stehst ja am anderen Ende der Leitung und unterliegst ja den gleichen Einflüssen, wenn sie auch von anderer Seite kommen mögen.
Ich hoffe zwar, daß Du bis jetzt immer noch laufend mit Post versorgt worden bist. Man sollte nicht glauben, wie lang einem die Zeit wird, wenn man nun bald 7 Wochen lang nur mit spärlichen Nachrichten versorgt ist. Hoffentlich bekomme ich nun bald den längeren Brief, der vor dem anderen abgegangen sein muß, den ich bis jetzt erhalten habe.
An diesem Samstag und am 16. Juni habe ich OvD. So wie der Dienst hier gehalten ist, macht er keine großen Schwierigkeiten und läßt sich schon bewältigen. Man hofft selbstverständlich, daß keine besondere Sachen sich ereignen. Für die Pfingstfeiertage hatte man höheren Orts auch an uns gedacht. Für jeden Mann war ein gewisses Quantum Kuchen gebacken worden, der aber etwa 80 km entfernt von hier abgeholt werden mußte. Ein Kraftwagen wurde also auf den Weg geschickt. Da aber das Wetter ausgerechnet über die Feiertage schlecht geworden war, haben sich die Landstraßen dementsprechend verändert. Der Wagen bekam einen Achsenbruch und ein Teil dieses Segens ging dabei zum Teufel. Bis dann dieser Wagen ersetzt wurde, waren erstens die Feiertage vorbei und dann noch allerhand verdorben. Wenn man hier etwas planmäßig abliefern will, muß man immer verschiedene Ereignisse vorher in Rechnung stellen, ehe man die Früchte seiner Bemühungen sehen kann. Immerhin, so kam noch ein schöner großer Kuchen auf jeden Mann und wenn das Zeug auch erst nach den Feiertagen eintraf, so haben wir es doch noch gern genommen.
Ich sende Dir und den Kindern recht viele herzliche Grüße. Ich hoffe sehr, daß Ihr alle gesund seid und daß es Euch gut geht, soweit es Eure Marken erlauben. Dir sende ich aber, wie immer viele herzliche Küsse.
Dein Ernst.
Man ist nicht jeden Tag in der gleichen guten Stimmung, dann gibt es einmal etwas Erfreuliches und dann wieder einmal weniger Erfreuliches zu schreiben. Über beides möchte man doch aber berichten, denn was nutzt es, wenn ich nur schildere, was hier gut ist und das andere lasse ich einfach weg. Das würde doch ein einseitiges Bild geben. Aber jeder der beiden Stoffe läßt sich nicht gleich gut behandeln. Doch das brauche ich Dir wohl nicht erst lang und breit auseinander zu setzen, denn Du stehst ja am anderen Ende der Leitung und unterliegst ja den gleichen Einflüssen, wenn sie auch von anderer Seite kommen mögen.
Ich hoffe zwar, daß Du bis jetzt immer noch laufend mit Post versorgt worden bist. Man sollte nicht glauben, wie lang einem die Zeit wird, wenn man nun bald 7 Wochen lang nur mit spärlichen Nachrichten versorgt ist. Hoffentlich bekomme ich nun bald den längeren Brief, der vor dem anderen abgegangen sein muß, den ich bis jetzt erhalten habe.
An diesem Samstag und am 16. Juni habe ich OvD. So wie der Dienst hier gehalten ist, macht er keine großen Schwierigkeiten und läßt sich schon bewältigen. Man hofft selbstverständlich, daß keine besondere Sachen sich ereignen. Für die Pfingstfeiertage hatte man höheren Orts auch an uns gedacht. Für jeden Mann war ein gewisses Quantum Kuchen gebacken worden, der aber etwa 80 km entfernt von hier abgeholt werden mußte. Ein Kraftwagen wurde also auf den Weg geschickt. Da aber das Wetter ausgerechnet über die Feiertage schlecht geworden war, haben sich die Landstraßen dementsprechend verändert. Der Wagen bekam einen Achsenbruch und ein Teil dieses Segens ging dabei zum Teufel. Bis dann dieser Wagen ersetzt wurde, waren erstens die Feiertage vorbei und dann noch allerhand verdorben. Wenn man hier etwas planmäßig abliefern will, muß man immer verschiedene Ereignisse vorher in Rechnung stellen, ehe man die Früchte seiner Bemühungen sehen kann. Immerhin, so kam noch ein schöner großer Kuchen auf jeden Mann und wenn das Zeug auch erst nach den Feiertagen eintraf, so haben wir es doch noch gern genommen.
Ich sende Dir und den Kindern recht viele herzliche Grüße. Ich hoffe sehr, daß Ihr alle gesund seid und daß es Euch gut geht, soweit es Eure Marken erlauben. Dir sende ich aber, wie immer viele herzliche Küsse.
Dein Ernst.
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