Meine liebe Annie ! 10.4.42
Die Stunde des Abrückens kommt nun immer näher. Ich bin schon fest beim Packen. Ich bin froh, daß ich noch den zweiten größeren Koffer mitgenommen habe, denn sonst würde ich nicht hier wegkommen. Ich habe noch einiges gekauft, das ich noch zusammengepackt habe, ebenfalls meine Stiefel. Jetzt habe ich außer den 2 Koffern meine Mappe und noch 2 Pakete. Ich denke, daß es dann so geht. Was so noch herumliegt, das schicke ich in Päckchen an Dich ab, dann wird das Feld hier geräumt sein. Man wundert sich immer nur, wie viel Zeug sich innerhalb des Zeitraums ansammelt. Erst braucht man es, aber beim Wegfahren ist alles im Wege. Wenn ich aber alles passend beieinander habe, ist schon allerhand zu tragen, aber es wird schon klappen.
Post habe ich ja keine von Dir erhalten. Es wird hoffentlich morgen noch etwas ankommen. Das andere geht ja dann alles zurück, was später ankommt. Was verständlich ist, so muß ich sagen, daß mich die Arbeit hier nicht mehr interessiert. Ich werde dann sehen, was mich dann erwartet, gespannt bin ich, was ich nächste Woche um diese Zeit tun werde.
Bei uns im Garten wird es jetzt aber mit aller Gewalt Frühjahr. Die Blumen kommen schon aus dem Boden. Es ist direkt schön, schön vor allem deshalb, weil doch hier sonst alles so eintönig ist.
Das Wetter ist aber auch direkt danach. Kräftige Frühlingswinde, schöner Sonnenschein und im Allgemeinen ziemlich warm. Abends ist meist ein wunderbarer Sternenhimmel. Man sieht alle Sterne so deutlich. Aber was nutzen alle diese Betrachtungen, die raue Wirklichkeit stört ja immer wieder dieses Bild. Darum scheint es einem manchmal, es hätte keinen Zweck und man fragt sich, warum dies alles, doch zur Selbsterhaltung ist es nun einmal notwendig. Ich bin im Augenblick nicht in der Stimmung, an diese Betrachtung weitere Gedanken zu knüpfen. Ich bitte Dich, sei mit diesem Gruß heute zufrieden. Grüße und küsse unsere Kinder von mir herzlich und sei Du selbst vielmals herzlich gegrüßt und geküßt von Deinem Ernst.
Mein liebes Mädel ! 12.4.42
Einen Gruß sende ich Dir noch von hier. Das ist der letzte Brief. Ich habe noch viel zu packen gehabt. 11 Päckchen habe ich noch fertig gemacht. Es sind die Nummern 37 bis 46. Das andere habe ich im Koffer verwahrt und in 2 weiteren Paketen. Das ist immer noch genug zum Tragen. Nachher fahre ich weg. Es ist nicht mehr viel Zeit, doch ich möchte diesen Brief nicht ohne Gruß abschicken. Herzliche Grüße und viele Küsse Dir und unsren Kindern Dein Ernst.
Mein liebes, gutes Mädel ! 13.4.42
Gestern habe ich hier wegfahren wollen, aber der Zug fährt nur werktags, so daß ich also noch bis heute hier bleiben und auf den anderen Zug warten mußte. In der richtigen Schreibstimmung bin ich zwar immer noch nicht, was Du wohl verstehen wirst, aber das gibt sich ja wieder, wenn man wieder sein Gleichgewicht erlangt hat. Morgen werde ich nun bestimmt in Marburg landen. Gestern ertönte zum Abschied gerade die Sirene. Ich dachte, das ist doch ein ganz kräftiger Abschied, aber da wurde nichts draus.
Das Wetter ist hier jetzt direkt sommerlich, so daß ich mir schon Gedanken mache, wie ich mit meinem Mantel zurechtkomme, der nicht mehr in dem Koffer Platz hatte und den ich nun anziehen muß. Es wird aber schon gehen. Ich werde nachher mit dem Wagen zur Bahn gebracht werden. Dann ist es hier in Dauerkeit Schluß. Abgesehen von wenigen Tagen, war ich dann genau ein Jahr hier. Wie bloß die Zeit vergeht. Was nun die Päckchen anbelangt, so habe ich Dir gestern schon mitgeteilt, daß es 11 Stück sind. In 3 oder 4 ist Zwieback verpackt, in einem Orangen und im anderen Zitronen und Honig. Weiterhin Schokolade und Sämereien und sonstiger Kleinkram. Ich hoffe, daß alles gut ankommen wird. Ich grüße Dich und unsere Kinder recht herzlich und sende Euch wiederum viele ebenso herzliche Küsse. Dein Ernst. Übrigens habe ich Deine 3 Briefe vom 6.7. und 8. erhalten, für die ich Dir wiederum herzlich danke. Ich werde noch drauf zurückkommen. Für heute will ich sie Dir wenigstens bestätigen. Nochmals vielen Dank dafür. Dein Ernst.
Die Stunde des Abrückens kommt nun immer näher. Ich bin schon fest beim Packen. Ich bin froh, daß ich noch den zweiten größeren Koffer mitgenommen habe, denn sonst würde ich nicht hier wegkommen. Ich habe noch einiges gekauft, das ich noch zusammengepackt habe, ebenfalls meine Stiefel. Jetzt habe ich außer den 2 Koffern meine Mappe und noch 2 Pakete. Ich denke, daß es dann so geht. Was so noch herumliegt, das schicke ich in Päckchen an Dich ab, dann wird das Feld hier geräumt sein. Man wundert sich immer nur, wie viel Zeug sich innerhalb des Zeitraums ansammelt. Erst braucht man es, aber beim Wegfahren ist alles im Wege. Wenn ich aber alles passend beieinander habe, ist schon allerhand zu tragen, aber es wird schon klappen.
Post habe ich ja keine von Dir erhalten. Es wird hoffentlich morgen noch etwas ankommen. Das andere geht ja dann alles zurück, was später ankommt. Was verständlich ist, so muß ich sagen, daß mich die Arbeit hier nicht mehr interessiert. Ich werde dann sehen, was mich dann erwartet, gespannt bin ich, was ich nächste Woche um diese Zeit tun werde.
Bei uns im Garten wird es jetzt aber mit aller Gewalt Frühjahr. Die Blumen kommen schon aus dem Boden. Es ist direkt schön, schön vor allem deshalb, weil doch hier sonst alles so eintönig ist.
Das Wetter ist aber auch direkt danach. Kräftige Frühlingswinde, schöner Sonnenschein und im Allgemeinen ziemlich warm. Abends ist meist ein wunderbarer Sternenhimmel. Man sieht alle Sterne so deutlich. Aber was nutzen alle diese Betrachtungen, die raue Wirklichkeit stört ja immer wieder dieses Bild. Darum scheint es einem manchmal, es hätte keinen Zweck und man fragt sich, warum dies alles, doch zur Selbsterhaltung ist es nun einmal notwendig. Ich bin im Augenblick nicht in der Stimmung, an diese Betrachtung weitere Gedanken zu knüpfen. Ich bitte Dich, sei mit diesem Gruß heute zufrieden. Grüße und küsse unsere Kinder von mir herzlich und sei Du selbst vielmals herzlich gegrüßt und geküßt von Deinem Ernst.
Mein liebes Mädel ! 12.4.42
Einen Gruß sende ich Dir noch von hier. Das ist der letzte Brief. Ich habe noch viel zu packen gehabt. 11 Päckchen habe ich noch fertig gemacht. Es sind die Nummern 37 bis 46. Das andere habe ich im Koffer verwahrt und in 2 weiteren Paketen. Das ist immer noch genug zum Tragen. Nachher fahre ich weg. Es ist nicht mehr viel Zeit, doch ich möchte diesen Brief nicht ohne Gruß abschicken. Herzliche Grüße und viele Küsse Dir und unsren Kindern Dein Ernst.
Mein liebes, gutes Mädel ! 13.4.42
Gestern habe ich hier wegfahren wollen, aber der Zug fährt nur werktags, so daß ich also noch bis heute hier bleiben und auf den anderen Zug warten mußte. In der richtigen Schreibstimmung bin ich zwar immer noch nicht, was Du wohl verstehen wirst, aber das gibt sich ja wieder, wenn man wieder sein Gleichgewicht erlangt hat. Morgen werde ich nun bestimmt in Marburg landen. Gestern ertönte zum Abschied gerade die Sirene. Ich dachte, das ist doch ein ganz kräftiger Abschied, aber da wurde nichts draus.
Das Wetter ist hier jetzt direkt sommerlich, so daß ich mir schon Gedanken mache, wie ich mit meinem Mantel zurechtkomme, der nicht mehr in dem Koffer Platz hatte und den ich nun anziehen muß. Es wird aber schon gehen. Ich werde nachher mit dem Wagen zur Bahn gebracht werden. Dann ist es hier in Dauerkeit Schluß. Abgesehen von wenigen Tagen, war ich dann genau ein Jahr hier. Wie bloß die Zeit vergeht. Was nun die Päckchen anbelangt, so habe ich Dir gestern schon mitgeteilt, daß es 11 Stück sind. In 3 oder 4 ist Zwieback verpackt, in einem Orangen und im anderen Zitronen und Honig. Weiterhin Schokolade und Sämereien und sonstiger Kleinkram. Ich hoffe, daß alles gut ankommen wird. Ich grüße Dich und unsere Kinder recht herzlich und sende Euch wiederum viele ebenso herzliche Küsse. Dein Ernst. Übrigens habe ich Deine 3 Briefe vom 6.7. und 8. erhalten, für die ich Dir wiederum herzlich danke. Ich werde noch drauf zurückkommen. Für heute will ich sie Dir wenigstens bestätigen. Nochmals vielen Dank dafür. Dein Ernst.
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