Mein liebstes Mädel! 17.6.44
Von Dir habe ich keine Post zu beantworten, denn ich habe
gestern nichts erhalten. Es ist nun wahrscheinlich, daß mit der morgigen
Abendpost etwas ankommt. Ich muß mich darum wieder mehr oder weniger auf das
Tagesgeschehen beschränken, denn es liegt sonst nichts weiter vor. Jetzt hatte
ich einen Brief an unseren Jungen beendet, denn er soll doch, nachdem er mir
pünktlich geschrieben hatte, auch dafür belohnt werden. Mir war es eine Freude,
wie er noch in einer kindlichen Art, aber doch schon recht fließend, von dem
berichtet, was er auf seiner Fahrt erlebt hatte. Zu der Frage, ob er am
Jungzuglager teilnehmen darf, habe ich schon Stellung genommen. Ich schrieb Dir
ja schon in einem meiner letzten Briefe davon, wie ich dar über denke. Ich will
nur nicht haben, daß er während der großen Ferien überhaupt nicht daheim zu
sprechen ist, denn Du wirst auch über ihn mit verfügen wollen. Ich nehme an,
daß Du mir darüber noch schreiben wirst. Es braucht ja noch einige Zeit, bis
das soweit ist. Wohin soll denn die Fahrt gehen? Das würde mich auch
interessieren.
Gegenwärtig haben sich in den letzten Tagen Dinge entwickelt, die für den Ausgang des Krieges nun eine entschiedene Bedeutung haben werden. Die Landung, an die ich immer glaubte, ist erfolgt. Gestern ist nun die Vergeltung oder besser gesagt, die Einleitung dazu gestiegen. Hier bei uns hat das allgemein große Genugtuung hervorgerufen und ich glaube auch an einen Erfolg dieser Maßnahmen. Wenn auch auf der Feindseite jetzt ein grässliches Gezeter anfängt, so werden wir unseren beschrittenen Weg weitergehen und ein Erfolg wird uns dann auch nicht versagt bleiben. Diejenigen, die unter dem Bombenterror gelitten haben, werden wohl sehen, daß ihren berechtigten Rachegefühlen entsprochen worden ist. Dem Glauben an unsere Stärke wird auch hie und da wieder etwas nachgeholfen werden, soweit das in einzelnen Fällen notwendig war.
Ich lege wieder einige Sachen zum Rücksenden bei, damit ich mich hier nicht über ein normales Maß unnötig belaste. Ich habe hier Machorka kaufen können, den ich jetzt mit verpackt habe, um ihn an Deinen Vater abzuschicken. Ich hoffe, daß er diesen russischen Tabak auch rauchen wird, wie ich es im empfohlen habe. Ich habe jedenfalls teures Geld dafür bezahlt. Auch für Dich habe ich ein Päckchen mit verschiedenen Kleinigkeiten vorbereitet. Es ist eine Büchse mit Hautcreme, dann ein Glasteller, etwas Kopfwaschpulver , einen kleinen Blechnapf und einige Zigaretten oder Stumpen. Hoffentlich kommt dann alles gut an. Es sind alles keine Raritäten, aber ich nehme an,daß Du dafür Verwendung haben wirst.
Mit dem Wetter kann man hier eine große Pleite erleben. Wenn man hier auf Wache oder Streife geht, die sich über einige Stunden erstreckt, dann weiß man nie, ob man noch trocken heimkommt. Es kann aber auch passieren, obwohl wir in der warmen Jahreszeit leben, daß man ins Bett steigen möchte und keine warmen Füße erhält. Dabei haben wir den Pullover an und die dicken Bekleidungsstücke. Außerdem ziehen wir mit Mantel und Zeltbahn los. Klimatisch ist es hier im Gegensatz zur Ukraine ein großer Unterschied. Man kann sich das nicht so recht vorstellen. Seit Tagen dürfen wir hier unsere Sachen nicht mehr ausziehen. Die Kleider und Stiefel müssen wir anbehalten, wenn wir uns auf unsere Falle legen, ein Zustand, den man mit der Zeit auch gewohnt wird. Wie lange das so anhält, müssen wir sehen, aber vorerst wird es wohl so bleiben.
Dich und die Kinder grüße ich recht herzlich. Richte auch an Vater einen herzlichen Gruß aus. Du und die Kinder küsse ich in Liebe, leider nur wieder auf weite Entfernung. Denke du auch, wie sonst, immer an Deinen Ernst.
Gegenwärtig haben sich in den letzten Tagen Dinge entwickelt, die für den Ausgang des Krieges nun eine entschiedene Bedeutung haben werden. Die Landung, an die ich immer glaubte, ist erfolgt. Gestern ist nun die Vergeltung oder besser gesagt, die Einleitung dazu gestiegen. Hier bei uns hat das allgemein große Genugtuung hervorgerufen und ich glaube auch an einen Erfolg dieser Maßnahmen. Wenn auch auf der Feindseite jetzt ein grässliches Gezeter anfängt, so werden wir unseren beschrittenen Weg weitergehen und ein Erfolg wird uns dann auch nicht versagt bleiben. Diejenigen, die unter dem Bombenterror gelitten haben, werden wohl sehen, daß ihren berechtigten Rachegefühlen entsprochen worden ist. Dem Glauben an unsere Stärke wird auch hie und da wieder etwas nachgeholfen werden, soweit das in einzelnen Fällen notwendig war.
Ich lege wieder einige Sachen zum Rücksenden bei, damit ich mich hier nicht über ein normales Maß unnötig belaste. Ich habe hier Machorka kaufen können, den ich jetzt mit verpackt habe, um ihn an Deinen Vater abzuschicken. Ich hoffe, daß er diesen russischen Tabak auch rauchen wird, wie ich es im empfohlen habe. Ich habe jedenfalls teures Geld dafür bezahlt. Auch für Dich habe ich ein Päckchen mit verschiedenen Kleinigkeiten vorbereitet. Es ist eine Büchse mit Hautcreme, dann ein Glasteller, etwas Kopfwaschpulver , einen kleinen Blechnapf und einige Zigaretten oder Stumpen. Hoffentlich kommt dann alles gut an. Es sind alles keine Raritäten, aber ich nehme an,daß Du dafür Verwendung haben wirst.
Mit dem Wetter kann man hier eine große Pleite erleben. Wenn man hier auf Wache oder Streife geht, die sich über einige Stunden erstreckt, dann weiß man nie, ob man noch trocken heimkommt. Es kann aber auch passieren, obwohl wir in der warmen Jahreszeit leben, daß man ins Bett steigen möchte und keine warmen Füße erhält. Dabei haben wir den Pullover an und die dicken Bekleidungsstücke. Außerdem ziehen wir mit Mantel und Zeltbahn los. Klimatisch ist es hier im Gegensatz zur Ukraine ein großer Unterschied. Man kann sich das nicht so recht vorstellen. Seit Tagen dürfen wir hier unsere Sachen nicht mehr ausziehen. Die Kleider und Stiefel müssen wir anbehalten, wenn wir uns auf unsere Falle legen, ein Zustand, den man mit der Zeit auch gewohnt wird. Wie lange das so anhält, müssen wir sehen, aber vorerst wird es wohl so bleiben.
Dich und die Kinder grüße ich recht herzlich. Richte auch an Vater einen herzlichen Gruß aus. Du und die Kinder küsse ich in Liebe, leider nur wieder auf weite Entfernung. Denke du auch, wie sonst, immer an Deinen Ernst.
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