Mein
liebes herzensgutes Mädel ! 5.oo
Uhr 8.11.42
Wie
schnell sind die schönen unverhofften Urlaubstage vergangen. Ich bin wieder auf der Fahrt nach draußen.
Bis Karlsruhe hatte ich meinen schönen Platz. In Karlsruhe kam der
Fronturlauberzug, der an sich überfüllt war, in dem ich aber doch noch gut
Platz bekam, weil ich 2. Klasse hatte. Mit diesem Zug bin ich nun gleich bis
Berlin gefahren. Hier muß ich noch einige Stunden im zugigen und übervollen
Wartesaal sitzen, bis mein Zug nach dem Osten weitergeht. Ich hoffe, daß alles
so vonstatten geht, wie bis jetzt.
Wie
habt Ihr nun den gestrigen Tag verbracht. Ich habe mir schon Gedanken gemacht,
daß Ihr es nicht zu hart wieder hinnehmt. Ihr wißt, daß es auch für mich
diesmal nicht so einerlei war. Ich möchte es mir nicht so anmerken lassen. Ich
war in einer Beziehung froh, daß es schnell gegangen ist mit dem Abschiednehmen. Wie haben es die Kinder empfunden,
daß ich nun wieder fort bin.
Lasse
mich bitte für jetzt schließen, denn ich bin von allem abgespannt, was in den
letzten Tagen so vor sich ging und nun die Fahrt, die mich auch etwas
angestrengt hat. Dir mein liebstes
Mädel und den Kindern recht viele Grüße und Küsse, wie ich sie Dir immer gebe
von Deinem Ernst.
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