Meine liebe Frau ! 28.12.41
Gestern und heute habe ich keine Post von Dir erhalten.
Doch die Feiertage über bin ich ja gut versorgt worden, so daß ich mich schon
wieder etwas gedulden muß. Morgen wird aber sicher wieder etwas werden. Dein
Vater schrieb mir. Ebenfalls die Gemeindeverwaltungsschule. Mir wurde auf meine
Anfrage mitgeteilt, daß sich gegenwärtig noch nicht überblicken läßt, wann der
nächste Lehrgang stattfindet. Ich würde über meine Heimatgemeinde Bescheid
bekommen. Heute schrieb mir Salzmann aus Metz nochmals. Also diesmal haben mich
andere Seiten bedacht. Wie ich
festgestellt habe, vergaß ich in meinem letzten Brief mich noch für den
Kalender zu bedanken. Er wird mir das ganze Jahr ein treuer Begleiter sein. Er
wird mir auch eine geordnete Buchführung gewährleisten, wie die beiden
vorhergegangenen Kalender auch. Ich freue mich, daß Du daran gedacht hattest,
denn den brauche ich immer ziemlich notwendig. Durch Deine freundliche Vorsorge
kann ich ja nun getrost weiterschreiben, andernfalls hätte ich einfach aufhören
müssen. Leider wärst Du dabei die Hauptleidtragende gewesen.
Das von den Kindern gesandte Buch habe ich inzwischen auch gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Sie haben mir damit eine schöne Freude gemacht. Gestern Abend habe ich noch im Bett gelesen und den Rest habe ich heute Vormittag gelesen. Am heutigen Nachmittag habe ich einen schönen Marsch von über 3 Stunden mit meinem Kameraden ins Freie gemacht. Wir sind an den Kanälen lang gelaufen. Die Sonne hat schön geschienen, die Luft war ziemlich kalt und der Boden war ziemlich gefroren. Seit gestern ist es übrigens kalt geworden. Das will aber hier nicht viel heißen, weil morgen schon wieder ganz anderes Wetter sein kann. Damit muß man hier immer rechnen. Innerhalb einer Stunde kann es hier windig sein, kann die Sonne scheinen und auch gleich darauf kann es regnen. Es ist dies in den vergangenen Wochen öfters der Fall gewesen. Manchmal weiß man nicht, wie man sich anziehen soll.
Ein Päckchen habe ich wieder fertiggemacht. Es ist Nr. 47. Morgen werde ich es mit auf den Weg bringen. Es ist etwas Honig, Knäckebrot, einige Apfelsinen und einige Käse.
Nun zum Jahreswechsel. Mein liebes Mädel. Ich hoffe, daß Ihr mir gesund seid und daß Ihr gesund ins Neue Jahr hinüberwechselt. Ich gebe meinem Wunsch Ausdruck, daß Ihr auch das ganze kommende Jahr über gesund bleibt. Im vergangenen Jahr war das leider nicht ganz der Fall. Der Krieg, der an Körper und Gesundheit besondere Anforderungen stellt, macht sich dann in unangenehmer Form bemerkbar, weil man doch nicht ganz so fest ist wie in normalen Zeiten. Doch wenn sich nicht immer der Wille zur Gesundheit und zur Gesundwerdung durchsetzen würde, hätte man ohne Zweifel in dieser Beziehung noch mehr zu kämpfen. Seht darum zu, daß dieser Wille immer stark bleibt, damit auch Ihr, meine Lieben, alle gesund aus diesem Ringen herauskommt. Was soll man sich in diesen schweren Zeiten wesentlich anderes wünschen. Hoffen wollen wir gleichzeitig, daß uns das Glück beschieden ist, uns bald einmal wiederzusehen. Ich wünschte mir, daß sich diese Hoffnung bald erfüllen möge.
Daß wir unserem Ziel im kommenden Jahr entscheidend näher kommen mögen, ist ein großer Wunsch aller Deutschen und darum auch unser Wunsch. Wir wollen deshalb auch weiterhin auf unseren guten Stern und auf unsere Kraft und Stärke vertrauen. Daß uns nichts in den Schoß fällt, können wir nicht erwarten. Es wäre auch ein unbilliges Verlangen und ein unverdienter Sieg. Die Größe des Opfers und des Sieges läßt sich nur dann daraus ermessen. Wir glauben deshalb auch weiterhin an unsere Überlegenheit, nicht weil wir nur die besseren Waffen haben, sondern weil wir uns auch für die intelligenteren Menschen halten und weil wir uns zur Führung berufen fühlen. Nur aus diesem Glauben heraus werden wir das vollbringen können, was das kommende Jahr von uns verlangt. Die Kraft, die dazu gehört, ist jedenfalls in unserem Volk und damit in jedem Einzelnen von uns vorhanden. Das haben wir ja bereits in den vergangenen Kriegsjahren bewiesen und auch die Jahre vorher. Denn das, was wir als Nation im Aufbau geleistet haben, macht uns so leicht niemand in der Welt mehr nach. Das, was wir bis jetzt geschaffen haben, wurde gewissermaßen aus einem Nichts heraus geleistet. Die anderen hatten ja alles und prahlen immer heute noch mit ihren Rohstoffen. Darum müssen wir siegen, komme es wie es wolle. Aber nicht nur aus diesen Gründen, sondern auch deshalb, weil wir die bessere und straffere Führung haben. Je schneller es zu einem Ende kommt, umso besser ist es für die ganze Welt, denn sie leidet überall in dieser oder jener Beziehung, wenn sie auch nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen ist. Hoffen wir darum mit großem Glauben, daß wir im kommenden Jahr entscheidend soweit kommen, daß wir unserem Siege entgegen schreiten. Dies wird neben dem Wunsch der Gesunderhaltung der Lieben und nächsten Angehörigen einer der stärksten und größten Wünsche sein. Rückschläge wird es immer wieder einmal geben. Das wäre auch nicht normal, wenn man nur Erfolge hätte. Doch diese Rückschläge, mögen sie auftreten wo sie wollen, sie sollen uns immer wieder nur ein Anspornen sein zu weiterem Einsatz und stärkerem Vertrauen und zu größerer Zuversicht.
Am Silvesterabend werde ich in Gedanken bei Dir und bei den Kindern sein. Ich werde mich erst später zum Schlafen legen. Ich hoffe ja, daß ich nicht besonders gestört werde. gerade zu solchen Zeiten versuchen gewisse Elemente Störungen zu verursachen. Wir werden diese Vorgänge, sofern sie sich zeigen sollten, rücksichtslos ersticken. Ich bin, wie Ihr, in Gedanken bei mir sein werdet, mit meinen Gedanken bei euch. Sei Du, mein liebes Mädel, recht herzlich gegrüßt und geküßt und bleib auch im kommenden Jahre stark. Achte auch wieder auf unsere beiden Stromer und sei ihnen weiterhin die treue Führerin und Vertraute. Sie werden es Dir jedenfalls danken. Ich bedauere, daß ich Dir dabei nicht behilflich sein kann. Nimm nochmals viele Grüße und Küsse entgegen und halte den Kopf weiterhin hoch, dies wünscht Dir für das Neue Jahr Dein Ernst.
Das von den Kindern gesandte Buch habe ich inzwischen auch gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen. Sie haben mir damit eine schöne Freude gemacht. Gestern Abend habe ich noch im Bett gelesen und den Rest habe ich heute Vormittag gelesen. Am heutigen Nachmittag habe ich einen schönen Marsch von über 3 Stunden mit meinem Kameraden ins Freie gemacht. Wir sind an den Kanälen lang gelaufen. Die Sonne hat schön geschienen, die Luft war ziemlich kalt und der Boden war ziemlich gefroren. Seit gestern ist es übrigens kalt geworden. Das will aber hier nicht viel heißen, weil morgen schon wieder ganz anderes Wetter sein kann. Damit muß man hier immer rechnen. Innerhalb einer Stunde kann es hier windig sein, kann die Sonne scheinen und auch gleich darauf kann es regnen. Es ist dies in den vergangenen Wochen öfters der Fall gewesen. Manchmal weiß man nicht, wie man sich anziehen soll.
Ein Päckchen habe ich wieder fertiggemacht. Es ist Nr. 47. Morgen werde ich es mit auf den Weg bringen. Es ist etwas Honig, Knäckebrot, einige Apfelsinen und einige Käse.
Nun zum Jahreswechsel. Mein liebes Mädel. Ich hoffe, daß Ihr mir gesund seid und daß Ihr gesund ins Neue Jahr hinüberwechselt. Ich gebe meinem Wunsch Ausdruck, daß Ihr auch das ganze kommende Jahr über gesund bleibt. Im vergangenen Jahr war das leider nicht ganz der Fall. Der Krieg, der an Körper und Gesundheit besondere Anforderungen stellt, macht sich dann in unangenehmer Form bemerkbar, weil man doch nicht ganz so fest ist wie in normalen Zeiten. Doch wenn sich nicht immer der Wille zur Gesundheit und zur Gesundwerdung durchsetzen würde, hätte man ohne Zweifel in dieser Beziehung noch mehr zu kämpfen. Seht darum zu, daß dieser Wille immer stark bleibt, damit auch Ihr, meine Lieben, alle gesund aus diesem Ringen herauskommt. Was soll man sich in diesen schweren Zeiten wesentlich anderes wünschen. Hoffen wollen wir gleichzeitig, daß uns das Glück beschieden ist, uns bald einmal wiederzusehen. Ich wünschte mir, daß sich diese Hoffnung bald erfüllen möge.
Daß wir unserem Ziel im kommenden Jahr entscheidend näher kommen mögen, ist ein großer Wunsch aller Deutschen und darum auch unser Wunsch. Wir wollen deshalb auch weiterhin auf unseren guten Stern und auf unsere Kraft und Stärke vertrauen. Daß uns nichts in den Schoß fällt, können wir nicht erwarten. Es wäre auch ein unbilliges Verlangen und ein unverdienter Sieg. Die Größe des Opfers und des Sieges läßt sich nur dann daraus ermessen. Wir glauben deshalb auch weiterhin an unsere Überlegenheit, nicht weil wir nur die besseren Waffen haben, sondern weil wir uns auch für die intelligenteren Menschen halten und weil wir uns zur Führung berufen fühlen. Nur aus diesem Glauben heraus werden wir das vollbringen können, was das kommende Jahr von uns verlangt. Die Kraft, die dazu gehört, ist jedenfalls in unserem Volk und damit in jedem Einzelnen von uns vorhanden. Das haben wir ja bereits in den vergangenen Kriegsjahren bewiesen und auch die Jahre vorher. Denn das, was wir als Nation im Aufbau geleistet haben, macht uns so leicht niemand in der Welt mehr nach. Das, was wir bis jetzt geschaffen haben, wurde gewissermaßen aus einem Nichts heraus geleistet. Die anderen hatten ja alles und prahlen immer heute noch mit ihren Rohstoffen. Darum müssen wir siegen, komme es wie es wolle. Aber nicht nur aus diesen Gründen, sondern auch deshalb, weil wir die bessere und straffere Führung haben. Je schneller es zu einem Ende kommt, umso besser ist es für die ganze Welt, denn sie leidet überall in dieser oder jener Beziehung, wenn sie auch nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen ist. Hoffen wir darum mit großem Glauben, daß wir im kommenden Jahr entscheidend soweit kommen, daß wir unserem Siege entgegen schreiten. Dies wird neben dem Wunsch der Gesunderhaltung der Lieben und nächsten Angehörigen einer der stärksten und größten Wünsche sein. Rückschläge wird es immer wieder einmal geben. Das wäre auch nicht normal, wenn man nur Erfolge hätte. Doch diese Rückschläge, mögen sie auftreten wo sie wollen, sie sollen uns immer wieder nur ein Anspornen sein zu weiterem Einsatz und stärkerem Vertrauen und zu größerer Zuversicht.
Am Silvesterabend werde ich in Gedanken bei Dir und bei den Kindern sein. Ich werde mich erst später zum Schlafen legen. Ich hoffe ja, daß ich nicht besonders gestört werde. gerade zu solchen Zeiten versuchen gewisse Elemente Störungen zu verursachen. Wir werden diese Vorgänge, sofern sie sich zeigen sollten, rücksichtslos ersticken. Ich bin, wie Ihr, in Gedanken bei mir sein werdet, mit meinen Gedanken bei euch. Sei Du, mein liebes Mädel, recht herzlich gegrüßt und geküßt und bleib auch im kommenden Jahre stark. Achte auch wieder auf unsere beiden Stromer und sei ihnen weiterhin die treue Führerin und Vertraute. Sie werden es Dir jedenfalls danken. Ich bedauere, daß ich Dir dabei nicht behilflich sein kann. Nimm nochmals viele Grüße und Küsse entgegen und halte den Kopf weiterhin hoch, dies wünscht Dir für das Neue Jahr Dein Ernst.