Mein liebstes Mädel ! 2.1.42
Das letzte Jahr ist nun abgetan. Ich habe es im Dienst verlebt, das neue Jahr habe ich im Dienst angetreten. Ich hatte Dir ja das alles mitgeteilt. Gegen 3 Uhr bin ich dann zu Bett gegangen. In meinem Bett habe ich dann noch bis Mittag gelegen. Ich hatte erst noch Sorgen um den Wachwechsel. Als ich diese kontrollierte, waren sie nicht auf dem Posten. Die hatten sich auch über den Wein hergemacht, waren sich auch ihrer Pflicht nicht mehr ganz bewußt. Ich habe sie dann erst wieder einmal in Trab bringen lassen. Meldung habe ich nicht machen wollen, weil ich den Leuten den Jahreswechsel auch nicht verderben wollte. Das hat dann, nachdem ich hinterher den Posten nochmals aufsuchte und ihm eingeschärft hatte, was er zu tun hat, auch geholfen. Es ist dann auch nichts mehr passiert. Ich war dann auch beruhigt, als dann der Morgen kam.
Um Mitternacht habe ich dann an Euch gedacht und habe dann einen Schluck genommen auf Eure Gesundheit und auf gesundes Wiedersehen. Im Geiste habe ich mit Dir angestoßen. Wir haben nun schon wieder den zweiten Tag hinter uns und ich hätte Dir gestern gern geschrieben oder heute im Laufe des Tages. Aber gestern bin ich ja erst spät aufgestanden und dann war ich einfach nicht in Stimmung dazu. Heute im Laufe des Tages kam ich dienstlich nicht dazu.
Gestern Abend bekam ich Deine Briefe vom 27. und 28., für welche ich Dir wieder vielmals danke. Einen Brief von meinem Vater erhielt ich ebenfalls. Heute erhielt ich nun noch Deinen lieben Brief vom 29. Ihr habt meiner wieder in reichem Maße gedacht. Nun muß ich Dir aber auch auf Deine viele Post antworten, damit Du mir jetzt nicht zu lange warten mußt.
Bei Euch ist es also ziemlich winterlich geworden. Das kann man bei uns schon wieder nicht mehr sagen. Nebel und unfreundlich , wie alles hier. Man darf aber den Kopf nicht verlieren und muß eben aushalten. Inzwischen sind meine Päckchen auch wieder eingegangen. Wie ich lese, haben diese Sendungen auch wieder Euren Beifall gefunden. Für alles hast Du wieder Verwendung sogar für den Lesestoff. Daß auch die Mandarinen sich Eures Zuspruchs erfreuen ist ganz und gar in Ordnung. Ich freue mich nur, daß ich noch welche bekomme und daß sie sich so gut verschicken lassen. Ich freue mich nicht nur über den Kalender Deines Vaters sondern auch genauso über den von Dir gesandten, den ich nun schon in Betrieb genommen habe. Ich kann ja nur einen verwenden. Deiner ist sehr praktisch im Format und ich werde wohl Deinen weiter verwenden.
Unsere Beiden haben ja schon eine ganz stattliche Größe erreicht. Man muß nur staunen, wie die wachsen. Wenn sie dazu noch gesund sind, dann kann man nur immer wieder zufrieden sein. Das hat unser Stromer nun auch herausgefunden, daß man mit den Granaten schießen kann. Ich hatte das wohl gleich gesehen, vergaß es aber mitzuteilen. So ist es ja auch recht. Daß ihm das Spaß macht, Krach zu machen, kann ich mir wohl denken. Man liest das ja aus seinen Zeilen, daß Du darüber erschrocken bist. Ja, so sind nun einmal die Jungens. Helga hat ja nun auch ihre Beschäftigung entweder mit den Büchern oder mit ihren Puppen. Mit so vielen Neuheiten fällt es schon schwer, sich an die Arbeit zu erinnern. Aber sie sollen nur etwas tun, damit sie nicht ganz herauskommen.
Mit der Schokolade war es nicht so ganz einfach diese zu bekommen. Ich hatte mich aber sehr gefreut, nochmals welche zu erhalten. Die in der einfachen Packung war zwar ziemlich teuer. Ich hatte sie zwar bestellt, doch hatte ich vorher nicht gefragt, was sie kostet. Hinterher konnte ich sie dann schlecht wieder zurückgeben. Aber das ist nun auch wieder verschmerzt. Dir habe ich, wie ich lesen konnte, eine große Freude damit bereitet. Das ist mir dabei sehr von Bedeutung. Daß sich die Kinder an die Bonbons halten, kann ich mir denken, denn von Schokolade wollen sie ja nicht viel wissen.
Dein Verhalten Vater gegenüber bezüglich des Schreibens kann ich nur billigen. Ich weiß, daß es noch mehrere Leute gibt, die ziemlich genau soviel Post bekommen und schreiben. Deshalb mache ich mir auch keine Gewissensbisse. Da bin ich immer noch der Meinung, daß das jeder so halten muß wie er es für richtig findet Andere nutzen den Päckchenverkehr dafür noch in viel stärkerem Maße aus wie wir. Ich finde, daß diese Belastung ungleich stärker ist. Also lassen wir es vorerst bei dieser Gepflogenheit.
Was nun Deine Maßnahmen den Kindern gegenüber anbetrifft, so hast Du schon ganz richtig gehandelt. So schlecht, wie mein Vater meine Mutter hinstellt war es bei uns ja auch nicht. Weißt Du noch, wie er manchmal sich dazwischengemischt hat, wenn ich die Kinder bezüglich des Ausziehens angefahren habe. Du kannst es ihm doch nicht recht machen. Darum bleibe bei Deinen Anordnungen, die Du getroffen hast. Du hast das ja mit Überlegung getan und schließlich mußt Du es ja mit ihnen aushalten. Bis jetzt habe ich noch nie etwas an Deinen Maßnahmen auszusetzen gehabt und ich glaube, daß ich auch keine Veranlassung dazu haben würde. Mache nur so weiter und so ist es richtig. Du findest jedenfalls meine volle Zustimmung.
Der Pudding hat Euch also auch geschmeckt. Das ist ja in Ordnung. Du kannst ihn Dir ja zwischendurch mit hinein nehmen. Du kannst doch immer wieder strecken. Weiter will ich ja nichts erreichen. Ja, Du mußt Dich immer wieder einmal ausruhen, sonst erschöpfen sich Deine Kräfte zu schnell. Auch mit Deinem Herzen mußt Du Dich vorsehen. Ich habe Dir schon wiederholt mitgeteilt, daß Du Dir Deine Tätigkeit einteilen kannst. Wichtiger ist, daß Du Dich gesund erhältst. Ich hoffe darum ganz fest, daß Du Dich daran hältst.
Jetzt möchte ich noch das erste Päckchen fertig machen. Ich habe etwas gekauft, an was Du gewiss nicht denkst. Ich packe es zu den Mandarinen, die ich ebenfalls erstanden habe. Na, was denkst Du, was das ist, was ich gekauft habe. Es nimmt mir zwar ziemlich Platz weg, aber ich denke, daß diese Sendung Euch ebenfalls gefallen wird. Na, ich will es schon sagen, es ist eine Kokosnuß.
Hoffentlich könnt Ihr sie essen und hoffentlich wird sie nicht schlecht. Laßt Euch also alles gut schmecken. Es ist das erste Päckchen in diesem Jahr, darum muß es auch etwas besonderes sein. Bleibt mir gesund und seid vielmals herzlich gegrüßt und geküßt. Dies sendet Dir heute wieder Dein Ernst. Über den Brief unseres Jungen habe ich mich fest gefreut. Er hat sich wieder große Mühe gegeben. Ich werde bald wieder antworten.
Das letzte Jahr ist nun abgetan. Ich habe es im Dienst verlebt, das neue Jahr habe ich im Dienst angetreten. Ich hatte Dir ja das alles mitgeteilt. Gegen 3 Uhr bin ich dann zu Bett gegangen. In meinem Bett habe ich dann noch bis Mittag gelegen. Ich hatte erst noch Sorgen um den Wachwechsel. Als ich diese kontrollierte, waren sie nicht auf dem Posten. Die hatten sich auch über den Wein hergemacht, waren sich auch ihrer Pflicht nicht mehr ganz bewußt. Ich habe sie dann erst wieder einmal in Trab bringen lassen. Meldung habe ich nicht machen wollen, weil ich den Leuten den Jahreswechsel auch nicht verderben wollte. Das hat dann, nachdem ich hinterher den Posten nochmals aufsuchte und ihm eingeschärft hatte, was er zu tun hat, auch geholfen. Es ist dann auch nichts mehr passiert. Ich war dann auch beruhigt, als dann der Morgen kam.
Um Mitternacht habe ich dann an Euch gedacht und habe dann einen Schluck genommen auf Eure Gesundheit und auf gesundes Wiedersehen. Im Geiste habe ich mit Dir angestoßen. Wir haben nun schon wieder den zweiten Tag hinter uns und ich hätte Dir gestern gern geschrieben oder heute im Laufe des Tages. Aber gestern bin ich ja erst spät aufgestanden und dann war ich einfach nicht in Stimmung dazu. Heute im Laufe des Tages kam ich dienstlich nicht dazu.
Gestern Abend bekam ich Deine Briefe vom 27. und 28., für welche ich Dir wieder vielmals danke. Einen Brief von meinem Vater erhielt ich ebenfalls. Heute erhielt ich nun noch Deinen lieben Brief vom 29. Ihr habt meiner wieder in reichem Maße gedacht. Nun muß ich Dir aber auch auf Deine viele Post antworten, damit Du mir jetzt nicht zu lange warten mußt.
Bei Euch ist es also ziemlich winterlich geworden. Das kann man bei uns schon wieder nicht mehr sagen. Nebel und unfreundlich , wie alles hier. Man darf aber den Kopf nicht verlieren und muß eben aushalten. Inzwischen sind meine Päckchen auch wieder eingegangen. Wie ich lese, haben diese Sendungen auch wieder Euren Beifall gefunden. Für alles hast Du wieder Verwendung sogar für den Lesestoff. Daß auch die Mandarinen sich Eures Zuspruchs erfreuen ist ganz und gar in Ordnung. Ich freue mich nur, daß ich noch welche bekomme und daß sie sich so gut verschicken lassen. Ich freue mich nicht nur über den Kalender Deines Vaters sondern auch genauso über den von Dir gesandten, den ich nun schon in Betrieb genommen habe. Ich kann ja nur einen verwenden. Deiner ist sehr praktisch im Format und ich werde wohl Deinen weiter verwenden.
Unsere Beiden haben ja schon eine ganz stattliche Größe erreicht. Man muß nur staunen, wie die wachsen. Wenn sie dazu noch gesund sind, dann kann man nur immer wieder zufrieden sein. Das hat unser Stromer nun auch herausgefunden, daß man mit den Granaten schießen kann. Ich hatte das wohl gleich gesehen, vergaß es aber mitzuteilen. So ist es ja auch recht. Daß ihm das Spaß macht, Krach zu machen, kann ich mir wohl denken. Man liest das ja aus seinen Zeilen, daß Du darüber erschrocken bist. Ja, so sind nun einmal die Jungens. Helga hat ja nun auch ihre Beschäftigung entweder mit den Büchern oder mit ihren Puppen. Mit so vielen Neuheiten fällt es schon schwer, sich an die Arbeit zu erinnern. Aber sie sollen nur etwas tun, damit sie nicht ganz herauskommen.
Mit der Schokolade war es nicht so ganz einfach diese zu bekommen. Ich hatte mich aber sehr gefreut, nochmals welche zu erhalten. Die in der einfachen Packung war zwar ziemlich teuer. Ich hatte sie zwar bestellt, doch hatte ich vorher nicht gefragt, was sie kostet. Hinterher konnte ich sie dann schlecht wieder zurückgeben. Aber das ist nun auch wieder verschmerzt. Dir habe ich, wie ich lesen konnte, eine große Freude damit bereitet. Das ist mir dabei sehr von Bedeutung. Daß sich die Kinder an die Bonbons halten, kann ich mir denken, denn von Schokolade wollen sie ja nicht viel wissen.
Dein Verhalten Vater gegenüber bezüglich des Schreibens kann ich nur billigen. Ich weiß, daß es noch mehrere Leute gibt, die ziemlich genau soviel Post bekommen und schreiben. Deshalb mache ich mir auch keine Gewissensbisse. Da bin ich immer noch der Meinung, daß das jeder so halten muß wie er es für richtig findet Andere nutzen den Päckchenverkehr dafür noch in viel stärkerem Maße aus wie wir. Ich finde, daß diese Belastung ungleich stärker ist. Also lassen wir es vorerst bei dieser Gepflogenheit.
Was nun Deine Maßnahmen den Kindern gegenüber anbetrifft, so hast Du schon ganz richtig gehandelt. So schlecht, wie mein Vater meine Mutter hinstellt war es bei uns ja auch nicht. Weißt Du noch, wie er manchmal sich dazwischengemischt hat, wenn ich die Kinder bezüglich des Ausziehens angefahren habe. Du kannst es ihm doch nicht recht machen. Darum bleibe bei Deinen Anordnungen, die Du getroffen hast. Du hast das ja mit Überlegung getan und schließlich mußt Du es ja mit ihnen aushalten. Bis jetzt habe ich noch nie etwas an Deinen Maßnahmen auszusetzen gehabt und ich glaube, daß ich auch keine Veranlassung dazu haben würde. Mache nur so weiter und so ist es richtig. Du findest jedenfalls meine volle Zustimmung.
Der Pudding hat Euch also auch geschmeckt. Das ist ja in Ordnung. Du kannst ihn Dir ja zwischendurch mit hinein nehmen. Du kannst doch immer wieder strecken. Weiter will ich ja nichts erreichen. Ja, Du mußt Dich immer wieder einmal ausruhen, sonst erschöpfen sich Deine Kräfte zu schnell. Auch mit Deinem Herzen mußt Du Dich vorsehen. Ich habe Dir schon wiederholt mitgeteilt, daß Du Dir Deine Tätigkeit einteilen kannst. Wichtiger ist, daß Du Dich gesund erhältst. Ich hoffe darum ganz fest, daß Du Dich daran hältst.
Jetzt möchte ich noch das erste Päckchen fertig machen. Ich habe etwas gekauft, an was Du gewiss nicht denkst. Ich packe es zu den Mandarinen, die ich ebenfalls erstanden habe. Na, was denkst Du, was das ist, was ich gekauft habe. Es nimmt mir zwar ziemlich Platz weg, aber ich denke, daß diese Sendung Euch ebenfalls gefallen wird. Na, ich will es schon sagen, es ist eine Kokosnuß.
Hoffentlich könnt Ihr sie essen und hoffentlich wird sie nicht schlecht. Laßt Euch also alles gut schmecken. Es ist das erste Päckchen in diesem Jahr, darum muß es auch etwas besonderes sein. Bleibt mir gesund und seid vielmals herzlich gegrüßt und geküßt. Dies sendet Dir heute wieder Dein Ernst. Über den Brief unseres Jungen habe ich mich fest gefreut. Er hat sich wieder große Mühe gegeben. Ich werde bald wieder antworten.
Mein liebes Mädel ! 3.1.42
Ich danke Dir wieder vielmals für Deinen Brief vom 30.12., den ich heute bekommen habe. Bei Euch muß es ja ziemlich kalt geworden sein. Das ist fast wie im vergangenen Jahr. Wir haben davon nicht viel gemerkt. Bei uns ist ziemlich die gleiche Temperatur. Von Schnee ist nichts zu sehen. Die Nächte sind stockdunkel. Am Tage wird es auch kaum richtig hell. Es sieht immer nach Regen aus. Zur Zeit ist es sehr windig, doch das ist alles. Nachdem wir nun in das Neue Jahr eingetreten sind, hofft man, daß die Tage nun wieder zunehmen. Das erfüllt ja die Menschen auch wieder mit neuem Glauben und neuer Hoffnung. Doch wie bald ist es wieder soweit, daß die Tage abnehmen werden. Das geht alles so schnell. Man muß nur immer zusehen, daß man in dieser Zeit auch richtig etwas schafft und zuwege bringt.
Daß die Kinder die wenigen Tage ausnützen, an denen Schnee liegt, kann ich mir wohl vorstellen. Das ist ja eines der größten Wintervergnügen. Vor allem wo doch die Möglichkeit vorhanden ist, verschiedene kleine Buckel herunterzurutschen. Bald wird es schon wieder weg sein und damit ist dann auch diese Herrlichkeit vorbei. Vor allem, wenn sie dann wieder in die Schule müssen, ist ihnen doch ein Teil des Tages schon verloren. Das ist nun einmal der Ernst des Lebens, der auch schon an sie herantritt. Sie haben ja soweit immer noch schöne Tage und viel Freiheit gehabt. Die konnten sie immerhin bei unserer Wohnlage genießen. Das hat ja ohne Zweifel auch viel auf ihren Gesundheitszustand eingewirkt. Wenn ich mir so vorstelle, wie die Kinder in den Städten eingeengt sind und wie schwer es ist, einmal ein Stückchen heraus zu kommen. Das ist doch bei uns schon wesentlich anders.
Mit der Sparerei geht es scheinbar nun auch bei Dir wieder vorwärts. Das wird Dich auch wieder freuen, wenn Du einige Mark zurücklegen kannst. Daß Du das Geld für mich eingezahlt hast, freut mich. Ich habe heute hier einen Radioapparat zurücklegen lassen für Dich. Den will ich, wenn möglich, fertig bezahlen, ehe ich in Urlaub fahre, denn ich möchte ihn doch dann mitbringen. Mir liegt ja auch wenig daran, Schulden zu haben. Ganz läßt es sich nicht immer vermeiden. Aber so leidlich ist es mir immer gelungen.
Ich muß nun auch wieder verschiedene Briefe beantworten. Das werde ich wohl morgen machen. Eine Maschine steht mir z.Zt. nicht zur Verfügung, da geht es nun einmal nicht anders, ich muß mich auf das Handschriftliche besinnen. Es ist mir zwar nicht mehr so leicht, aber es wird schon noch gehen. Es ist aber wie mit den übrigen Schulden, Briefschulden habe ich auch nicht gern.
Für heute sende ich Dir recht viele Grüße und recht herzliche Küsse. Gib unseren Stromern auch wieder einige davon und grüße sie von Deinem Ernst.
Ich danke Dir wieder vielmals für Deinen Brief vom 30.12., den ich heute bekommen habe. Bei Euch muß es ja ziemlich kalt geworden sein. Das ist fast wie im vergangenen Jahr. Wir haben davon nicht viel gemerkt. Bei uns ist ziemlich die gleiche Temperatur. Von Schnee ist nichts zu sehen. Die Nächte sind stockdunkel. Am Tage wird es auch kaum richtig hell. Es sieht immer nach Regen aus. Zur Zeit ist es sehr windig, doch das ist alles. Nachdem wir nun in das Neue Jahr eingetreten sind, hofft man, daß die Tage nun wieder zunehmen. Das erfüllt ja die Menschen auch wieder mit neuem Glauben und neuer Hoffnung. Doch wie bald ist es wieder soweit, daß die Tage abnehmen werden. Das geht alles so schnell. Man muß nur immer zusehen, daß man in dieser Zeit auch richtig etwas schafft und zuwege bringt.
Daß die Kinder die wenigen Tage ausnützen, an denen Schnee liegt, kann ich mir wohl vorstellen. Das ist ja eines der größten Wintervergnügen. Vor allem wo doch die Möglichkeit vorhanden ist, verschiedene kleine Buckel herunterzurutschen. Bald wird es schon wieder weg sein und damit ist dann auch diese Herrlichkeit vorbei. Vor allem, wenn sie dann wieder in die Schule müssen, ist ihnen doch ein Teil des Tages schon verloren. Das ist nun einmal der Ernst des Lebens, der auch schon an sie herantritt. Sie haben ja soweit immer noch schöne Tage und viel Freiheit gehabt. Die konnten sie immerhin bei unserer Wohnlage genießen. Das hat ja ohne Zweifel auch viel auf ihren Gesundheitszustand eingewirkt. Wenn ich mir so vorstelle, wie die Kinder in den Städten eingeengt sind und wie schwer es ist, einmal ein Stückchen heraus zu kommen. Das ist doch bei uns schon wesentlich anders.
Mit der Sparerei geht es scheinbar nun auch bei Dir wieder vorwärts. Das wird Dich auch wieder freuen, wenn Du einige Mark zurücklegen kannst. Daß Du das Geld für mich eingezahlt hast, freut mich. Ich habe heute hier einen Radioapparat zurücklegen lassen für Dich. Den will ich, wenn möglich, fertig bezahlen, ehe ich in Urlaub fahre, denn ich möchte ihn doch dann mitbringen. Mir liegt ja auch wenig daran, Schulden zu haben. Ganz läßt es sich nicht immer vermeiden. Aber so leidlich ist es mir immer gelungen.
Ich muß nun auch wieder verschiedene Briefe beantworten. Das werde ich wohl morgen machen. Eine Maschine steht mir z.Zt. nicht zur Verfügung, da geht es nun einmal nicht anders, ich muß mich auf das Handschriftliche besinnen. Es ist mir zwar nicht mehr so leicht, aber es wird schon noch gehen. Es ist aber wie mit den übrigen Schulden, Briefschulden habe ich auch nicht gern.
Für heute sende ich Dir recht viele Grüße und recht herzliche Küsse. Gib unseren Stromern auch wieder einige davon und grüße sie von Deinem Ernst.
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